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Geschichte

Die Gemeinde Tannenberg mit dem Ortsteil Siebenhöfen liegt im Oberen Erzgebirge genau in der Mitte des Erzgebirgskreises. Der ca. 1100 Einwohner zählende Ort erstreckt sich zu beiden Seiten der Zschopau und des Geyersbaches in einer Talaue. Tannenberg ist umsäumt von ausgedehnten herrlichen Feld- und Waldflächen und gilt als typisches Waldhufendorf.

Urkundlich erwähnt wurde Tannenberg erstmalig im Jahr 1411. In diesem Jahr wird die Herrschaft Belberg (Pöhlberg) mit dem Dorf Tannenberg zur Hälfte vom Burggraf zu Meißen und Graf zu Hartenstein an die Wettiner Pfalzgrafen verpfändet. Die andere Hälfte links der Zschopau gehörte zum Rittergut, welches damals zur Herrschaft zu Wolkenstein lehenspflichtig war. Ende des 15. Jahrhunderts führte der Kauf der beiden Hälften durch Matthes von Reizenstein zur Einheit des Dorfes. Das Rittergut war bis ins 20. Jahrhundert bestimmend für die gesamte Entwicklung des Ortes Tannenberg. Seit 1912 ist es Sitz des Gemeindeamtes.

Der Paßklausenturm mit dem dreiseitigen Wassergraben gehört zu den ältesten besterhaltenen Denkmalen seiner Art im Erzgebirge.

Die im spätgotischen Stil errichtete ”St. Christophorus Kirche”, deren Baujahr urkundlich nicht belegt werden kann, prägt das Ortsbild. Zu den Sehenswürdigkeiten dieses Baues gehören der Schitzaltar (1521) von Christoph Walter, die Sandsteintaufe (16. Jahrhundert), die Kindergrabplatten (1570 und 1576) und das Epitaph mit Sandsteinrelief (1592). Das Stahlguss-Geläut aus dem Jahr 1919 wurde im Jahr 2017 durch drei neu gegossene Bronzeglocken der Glockengießerei Grassmayr (Innsbruck) ersetzt und ruft seither die Gemeinde zu Gottesdienst und Gebet.

Tod und Unheil, wie Brände, Wasserfluten, Kriege und die Pest gingen auch an diesem Dorf nicht vorbei.

Mit dem Bau der Spinnmühle Evan Evans 1812, der Baumwollspinnerei C. F. Höffer 1838 und der Kunstseiden AG ab 1927 entwickelte sich eine starke Textilindustrie in der kleinen Gemeinde. Posamenten-, Holz-, Metall-, Kunststoff- und Papierverarbeitungsfirmen siedelten sich ebenfalls an, die teilweise auch heute noch Bestand haben.

Verkehrstechnisch ist der Ort über die S 260 an die Bundesstraße B 95 angebunden. Tannenberg liegt am Kreuzungspunkt des Europäischen Fernwanderweges Eisenach-Budapest, sowie an der Ferienstraße ”Silberstraße”. Auf gut ausgeschilderten Wanderwegen sind Naturschutzgebiete wie die Orchideenwiese im Obertannenberger Tal und der Landschaftspflegehof mit Naturlehrpfad zu erreichen.